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Halbes Dutzend - Schalke wird von den Bayern zerlegt

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Schalke: Halbes Dutzend - Schalke wird von den Bayern zerlegt
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Beim 0:6 bei Bayern München hatte der FC Schalke keine Chance und rutschte wieder auf den Relegationsplatz ab.

Dass an diesem Tag für Schalke 04 beim FC Bayern München nichts zu holen sein würde, deutete sich schon nach einer Viertelstunde an. Straucheln würden die Bayern, hieß es vor dem Anpfiff, doch schon zu Beginn zauberten die Bayern herrlichen Kombinationsfußball auf den Rasen.

Für die Schalker gab es schnell nur zwei Ziele – erstens: nicht unterzugehen. Zweitens: Hauptsache kein Spieler fehlt wegen einer Gelb-Sperre in einer Woche gegen Frankfurt. Beides misslang: Schalke verlor auch in der Höhe verdient mit 0:6 (0:2) – und ausgerechnet Torjäger Marius Bülter sah die fünfte Gelbe Karte.

Wie das kam? 0:2 stand es in 37. Minute bereits, als der Münchener Noussair Mazraoui zu einem Sprint ansetzte, um einen Steilpass aufzunehmen. Bülter zupfte am Trikot, eine klare Gelbe Karte. Viele Schalker verfielen in eine Schockstarre: Trainer Thomas Reis, weil er Bülter nicht geschont hatte wie die anderen gefährdeten Schalker. Bülter selbst schüttelte den Kopf, auch seine Mitspieler und viele Fans, die für wenige Momente leise blieben.

Doch nicht nur in diesem Moment wirkten die Schalker wie erstarrt. Zu keiner Zeit konnten sie den Bayern während des Spiels angemessen folgen. Reis‘ Mann-gegen-Mann-Verteidigung ging selten auf, weil zum Beispiel Linksverteidiger Jere Uronen jeden Zweikampf, jedes Laufduell gegen Leroy Sané verlor und sich so immer wieder Überzahlsituationen ergaben.


Tom Krauß hatte im Mittelfeldduell gegen Bayern-Kapitän Joshua Kimmich große Schwierigkeiten, auch Kapitän Danny Latza konnte kaum mithalten. Die Bayern zeigten ihre beste Leistung seit Amtsantritt von Trainer Thomas Tuchel. Fünf riesengroße Chancen erarbeiteten sie sich allein in den ersten 20 Minuten. Serge Gnabry scheiterte an S04-Torwart Alexander Schwolow (9.) und verpasste einen Querpass nur deshalb, weil er in den Boden trat (13.). Kingsley Coman schoss den Ball an Schwolow vorbei, aber S04-Verteidiger Sepp van den Berg an, der auf der Torlinie stand (11.). Thomas Müller scheiterte in seinem ersten Versuch an Schwolow (14.), Jamal Musiala schlenzte knapp am rechten Pfosten vorbei (18.).

Das überfällige 1:0 fiel nach einem Querpass von Sané, den der Schalker Alex Kral im Fünfmeterraum nicht klären konnte. Müller, von den Bayern-Fans stürmisch gefeiert, schob den Ball ins linke Eck. Schwolow war machtlos. Das zweite Bayern-Tor entstand im Anschluss an ein Foul von Cedric Brunner an Musiala im Strafraum. Schiedsrichter Robert Schröder hatte das zunächst nicht gesehen, entschied nach Videobeweis. Kimmich verlud Schwolow – 2:0. So stand es auch zur Pause, und damit waren die Schalker sehr gut bedient. Die Bayern-Fans unter den 75.000 Zuschauern sangen: „Deutscher Meister wird nur der FCB!“

Ein wenig hofften die Schalker darauf, die Münchener würden den Vorsprung mit Endlos-Kombinationen locker nach Hause schaukeln – die Tordifferenz des FCB ist bereits deutlich besser als die von Verfolger Borussia Dortmund. Doch nur fünf Minuten waren in der zweiten Hälfte gespielt, da schwebte der Münchener Joao Cancelo die linke Seite entlang, dribbelte an Sepp van den Berg vorbei als wäre dieser ein Laternenpfahl und spielte einen klugen Pass in den Strafraum auf Serge Gnabry. Der stand so frei, dass er sich die Ecke aussuchen konnte – er wählte die linke, 3:0.

Das blieb nicht Gnabrys einziges Tor: In der 65. Minute ersprintete er einen zu kurz geratenen Rückpass von Maya Yoshida, umkurvte Torwart Schwolow und verwandelte locker zum 4:0. Zehn Minuten vor Schluss ließ Mathys Tel sogar noch das 5:0 folgen, in der Nachspielzeit traf Mazraoui zum 6:0.

In der Zwischenzeit war Abstiegskampf-Mitkonkurrent gegen den FC Augsburg in Führung gegangen – ein verkorkster Abend in Königsblau. Schalkes Offensive tauchte selbst bei diesem eindeutigen Spielstand nur punktuell im Münchener Strafraum auf. Die beste Chance hatte der eingewechselte Sebastian Polter, der knapp über das Tor köpfte (73.).

Es blieb bei der 0:5-Niederlage, mit der Schalke sehr, sehr gut bedient war. In der Tabelle rutschte S04 auf den Relegationsplatz ab. Daraus könnte am Sonntag der direkte Abstiegsplatz werden, wenn Stuttgart Leverkusen besiegt. Es würde ein mieses Schalker Wochenende abrunden.

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